Der „Meister-Tüftler“ des Films: Walter Murch erhält Ehrenpreis der SoundTrack_Cologne 19
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Seit sechs Jahrzehnten revolutioniert er Hollywood in Sachen Schnitt und Tongestaltung - nun kommt der dreifache Oscar-Preisträger Walter Murch nach Köln und nimmt den Ehrenpreis der SoundTrack_Cologne 19 entgegen. Die Preisverleihung findet am Samstag, 11.06.2022 in der IHK Köln statt. Murch wird zudem am Samstagnachmittag in einem Panel über seine Arbeit sprechen.
Akkreditierungen: soundtrackcologne.de/accreditations/
Seit den 60er-Jahren ist Walter Murch als Editor, Tonmeister, Autor und Regisseur im Kino tätig - ein genialer Tüftler, der „neue Standards in Sachen Schnitt und Tongestaltung schuf“ (SRF). Seine Karriere startete 1969 als Filmeditor und Mischtonmeister bei Francis Ford Coppolas „The Rain People“. Anschließend schrieb er zusammen mit George Lucas das Drehbuch für dessen ersten Langfilm „THX 1138“ und war der Sounddesigner von Lucas' nächstem Film "American Graffiti".
Seit den 1960er Jahren arbeitet Murch als Cutter, Tonmeister, Autor und Regisseur für den Film - ein Genie, "das neue Standards im Schnitt und Sounddesign geschaffen hat" (SRF). Seine Karriere begann 1969 als Sound Editor und Mischer bei Francis Ford Coppolas "The Rain People". Anschließend schrieb er zusammen mit George Lucas das Drehbuch für Lucas' ersten abendfüllenden Film "THX 1138", und Murch war der Sounddesigner von Lucas' nächstem Film, "American Graffiti".
Insgesamt hat er an über 30 Titeln gearbeitet, darunter cineastische Meilensteine wie „Der Pate (I – III)“, „Das Gespräch“, „Apocalypse Now“, „Der englische Patient“, „Touch of Evil“, „Der talentierte Mr. Ripley“, „Cold Mountain“ in Zusammenarbeit mit Regisseuren wie George Lucas, Fred Zinnemann, Philip Kaufman, Anthony Minghella, Kathryn Bigelow, Sam Mendes und Brad Bird. Er ist zudem Regisseur und Co-Autor von „Oz – Eine fantastische Welt“, der vollständig in Großbritanien produziert und für einen Academy Award für die Besten Visuellen Effekte nominiert wurde.
Murch wurde für neun Academy Awards nominiert (sechs für Schnitt und drei für Tonmischung) und dreimal ausgezeichnet: Für den Besten Ton für „Apocalypse Now“ und für den Besten Filmschnitt sowie den Besten Ton für seine Arbeit an „Der englische Patient“. Seine doppelte Auszeichnung war zwar in der Geschichte der Oscars beispiellos, doch Murch hatte bereits zuvor einen BAFTA-Doppelpreis für den Besten Ton und den Besten Bildschnitt für „Der Dialog“ (1974) gewonnen.
Murch ist ein wahrer Pionier seinem Metier: Unter anderem hat er den Begriff „Sounddesigner“ maßgeblich geprägt. Gemeinsam mit einigen Kollegen entwickelte er außerdem das heute übliche Kino-Tonformat 5.1. Und damit nicht genug: Für die Premiere von „Apocalypse Now“ in Cannes installierte er dort über Nacht sogar ein eigenes Soundsystem, weil es bis dahin noch keine Kinosäle mit 5.1 Surround Sound gab.
Walter Murch reiht sich als Gewinner des SoundTrack_Cologne Lifetime Achievement Awards in die Gruppe vieler renommierter Preisträger und Preisträgerinnen wie Craig Armstrong, Bruce Broughton, Cliff Martinez, Michael Nyman, Irmin Schmidt, Peter Thomas, Klaus Doldinger, Don Davis oder Rachel Portman ein.